Leseprobe:

Wir alle fragen uns zu irgendeinem Zeitpunkt in unserem Leben, wer wir sind und wer wir in Zukunft gerne wären. Die meisten Persönlichkeiten, die wir bisher in unserem Leben angenommen haben, handeln vom Erfinden und Entschlüsseln unserer liebsten Identität. Durch unsere Gedanken erzählen wir uns selbst eine Geschichte über das, was wir bisher erlebten, und das, was wir aktuell erleben. Das Ergebnis ist exakt die Realität, in der wir uns aufgrund dieser Gedanken und Erzählungen wiederfinden. Wie wir denken und wie wir mit unseren Gedanken umgehen, entscheidet darüber, welche Geschichten wir uns im Laufe unseres kostbaren Lebens erzählen. Wir Menschen sind und werden das, was wir denken und fühlen. Das bedeutet, wenn wir den Umgang mit unseren Gedanken bewusst steuern und kontrollieren, können wir unsere Zukunft und unsere Identität ändern. Wir befinden uns nicht länger in der Wahrnehmung, dass wir unseren Gedanken und Gefühlen ausgeliefert sind. Wir sind nicht unsere Gedanken, sondern wir haben unsere Gedanken. Und wir haben die Macht, diese zu kontrollieren und zu unserem Vorteil auszurichten. In diesem Buch werden Sie des Öfteren die Formulierung »Macht aktivieren« lesen, weshalb ich Ihnen vorab meine Interpretation zu dieser Formulierung mitteile. Im Kern meine ich mit unserer Macht die in uns allen bereits vorhandene Möglichkeit zu aktivieren, unsere liebste Identität zu entschlüsseln und diese zu leben. Im Grunde geht es darum, unsere Gefühls- und Gedankenwelt zu steuern und zu unserem Vorteil zu programmieren. Sobald uns dies gelungen ist, sind wir mit der Fähigkeit ausgestattet, unsere derzeitige Realität, unsere Identität, unsere Ziele und unsere Erfolgswege nach unseren Wünschen zu gestalten. In dieser veränderten Geisteshaltung gelingt es, frei nach unseren Entscheidungen, Charaktereigenschaften, Fähigkeiten und Verhaltensweisen zu entwickeln oder abzulegen. All unsere gesammelten Erfahrungen und Erlebnisse entstehen durch die Art und Weise, wie und was wir dazu denken. Erst durch unsere Gedanken geben wir diesen Erlebnissen eine Bewertung, eine Erwartung oder ein Urteil. Ich vermute, Sie kennen, genau wie ich, diese Tage, an denen Ihre aufkommenden Gedanken unangenehme oder unerwünschte Gefühle auslösen. An einem solchen Tag fühlt man sich unzureichend, unsicher oder zweifelnd. Mein Selbstvertrauen, meine Motivation und meine Lebensfreude wurden von diesen Gefühlen nahezu vollständig deaktiviert. Ich erlaubte meinen Gedanken in solchen Momenten, Geschichten zu erzählen, die diese schmerzlichen, störenden oder frustrierenden Gefühle auslösten. Rückblickend stellte ich fest, dass ich in dieser Gefühlshaltung stets Begründungen, Argumente oder andere Menschen fand, die ich für das Geschehene oder Erlebte verantwortlich machte. Ich übergab somit der von mir nicht beeinflussbaren Außenwelt die Kontrolle und Verantwortung für meine Gefühle. Unsere bewussten und unbewussten Gedanken entscheiden zu jeder Zeit über unsere Gefühle und sind somit die Entscheidungsträger darüber, wie wir Aufgaben angehen, wie wir uns Selbst wahrnehmen und auf die Menschen in unserem Umfeld wirken. Auch wie wir unser Umfeld, also unsere erlebte Realität, wahrnehmen, ist in direkter Abhängigkeit von unseren Gefühlen. Wenn wir Erfahrungen erschaffen, die sich für uns positiv und wertvoll anfühlen, dann übernehmen wir gerne die Verantwortung dafür. Wenn wir jedoch eine unangenehme Erfahrung machen, versucht unser Verstand oft abzustreiten, dass wir dies ebenso zu verantworten haben. Übernehmen wir Verantwortung und achten ab jetzt auf die Fragen und Antworten, die wir ständig denken, dann bemerken wir schnell, dass diese direkten Einfluss auf uns und unser gesamtes Leben haben. Wer Sie heute sind, was Sie tun, und wie Sie Dinge angehen und wahrnehmen – das alles ist mit Ihrer Gedanken- und Gefühlswelt untrennbar verbunden.